Die Verwendung eines komplexen und einzigartigen Passworts für Ihr WLAN ist der erste Schritt, um das Netzwerk vor unberechtigtem Zugriff zu schützen. Vermeiden Sie gängige Begriffe, aufeinander folgende Zahlen oder persönliche Informationen, die leicht herauszufinden sind. Kombinieren Sie stattdessen Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen. Ein solches Passwort macht es Cyberkriminellen erheblich schwerer, das Netzwerk durch einfaches Ausprobieren oder mit sogenannten Brute-Force-Angriffen zu kompromittieren. Ändern Sie das Standardpasswort Ihres Routers unmittelbar nach der Einrichtung und erneuern Sie es regelmäßig, um stets einen Schritt voraus zu sein.
Verschlüsselungsstandards nutzen
Eine verschlüsselte Datenübertragung im WLAN ist unverzichtbar, um sensible Informationen vor dem Zugriff Dritter zu schützen. Achten Sie darauf, dass Ihr Router mindestens WPA2 oder besser noch WPA3 als Verschlüsselungsstandard unterstützt. Verzichten Sie auf ältere oder unsichere Technologien wie WEP, da diese mittlerweile leicht zu überwinden sind. Ein moderner Verschlüsselungsstandard gewährleistet, dass Daten nur von berechtigten Teilnehmern gelesen werden können. So bleibt Ihr Netzwerk auch bei wachsenden Bedrohungen gut geschützt, denn Cyberkriminelle stoßen an ihre Grenzen, wenn es um aktuelle Verschlüsselungstechnologien geht.
Aktualisierung und Wartung der Geräte
Firmware-Updates für den Router
Der Router ist das Herzstück des Heimnetzwerks—und somit eines der häufigsten Ziele für Cyberangriffe. Hersteller stellen regelmäßig neue Firmware-Versionen bereit, mit denen Sicherheitslücken geschlossen und die Netzwerkleistung verbessert wird. Kontrollieren Sie daher mindestens einmal pro Monat, ob neue Updates für Ihren Router verfügbar sind, und installieren Sie diese umgehend. Viele moderne Geräte bieten zudem automatische Update-Funktionen, die aktiviert werden sollten. Wird die Firmware vernachlässigt, können Angreifer bekannte Schwachstellen ausnutzen, um sich widerrechtlich Zugang zu verschaffen oder schädliche Software einzuschleusen.
Betriebssystem- und Software-Updates
Nicht nur der Router, sondern auch alle mit dem Heimnetzwerk verbundenen Geräte, wie Computer, Smartphones oder Tablets, sollten regelmäßig aktualisiert werden. Betriebssystem-Updates enthalten häufig wichtige Sicherheits-Patches, mit denen kritische Lücken geschlossen werden. Auch kostenlose Programme und Apps können Einfallstore darstellen, wenn sie nicht auf dem neuesten Stand sind. Planen Sie regelmäßige Wartungszyklen oder aktivieren Sie automatische Updates, sodass Sie neue Sicherheitsfunktionen ohne Aufwand erhalten und Ihr gesamtes Netzwerk optimal geschützt bleibt.
Überprüfung und Deaktivierung nicht genutzter Dienste
Viele Router und Geräte verfügen über zahlreiche Funktionen und Dienste, von denen nur ein Bruchteil im Alltag genutzt wird. Jede unnötig aktivierte Option kann jedoch eine potenzielle Schwachstelle darstellen. Identifizieren Sie daher alle Dienste und deaktivieren Sie ungenutzte Funktionen wie Fernzugriffe, Gastnetzwerke oder Universal Plug and Play (UPnP). Die Verringerung der Angriffsfläche senkt das Risiko, Opfer von Angriffen zu werden. Prüfen Sie regelmäßig, welche Dienste tatsächlich notwendig sind, um Ihr Netzwerk schlank und sicher zu halten.
Zugriffsrechte und Netzwerksegmentierung
Admin-Zugänge schützen
Jeder Router oder Netzwerkserver verfügt über einen Administrator-Account, über den sämtliche Einstellungen verwaltet werden können. Es ist essenziell, diesen Zugang mit besonders sicheren Passwörtern zu schützen und – wenn möglich – mehrstufige Authentifizierungsverfahren zu nutzen. Verwenden Sie keine Standardpasswörter, die in gängigen Listen auftauchen könnten. Zugriffsversuche auf die Administrationsoberfläche sollten zudem idealerweise auf lokale Zugriffe beschränkt bleiben, sodass keine Fernwartung für Unberechtigte möglich ist. So verhindern Sie effektiv, dass Cyberkriminelle die Kontrolle über Ihr Netzwerk übernehmen.
Gastnetzwerke einrichten
Für Besucher empfiehlt es sich, ein separates Gastnetzwerk einzurichten. So bleiben Ihre eigenen Geräte und Daten von den Aktivitäten der Gäste abgeschirmt. Ein Gastnetzwerk funktioniert wie ein eigener digitaler Bereich, in dem Gäste zwar im Internet surfen können, jedoch keinen Zugriff auf andere Geräte oder sensible Informationen im Hauptnetzwerk erhalten. Diese Trennung ist nicht nur ein komfortabler Service für Besucher, sondern vor allem eine wertvolle Schutzmaßnahme, falls Geräte der Gäste kompromittiert sein sollten.
Netzwerksegmentierung für smarte Geräte
Mit dem Siegeszug von Smart-Home-Geräten, wie Sprachassistenten, Kameras, Lampen oder Haushaltsgeräten, erhöht sich auch die potenzielle Angriffsfläche im Heimnetzwerk. Es empfiehlt sich daher, solche Geräte in einem eigenen Netzwerksegment zu isolieren, getrennt vom Hauptnetzwerk Ihrer Computer und mobilen Endgeräte. Sollte ein Smart-Home-Gerät gehackt werden, bleibt der Schaden auf diesen Bereich beschränkt und wichtige persönliche Daten sind weiterhin geschützt. Moderne Router bieten meist entsprechende Funktionen oder VLAN-Unterstützung, die eine solche Segmentierung ermöglichen.